Tage des Zorns

Zwei Personen: Flame und Citrone, sind es Helden oder Tötungsmaschinen? Der Film „Tage des Zorns“ ist ein Thriller basierend auf einer echten Begebenheit. In der Zeit der deutschen Besetzung von Dänemark handeln die beiden Widerstandskämpfer für eine Gruppe von Holger Danske. Sie sind auf der Suche nach den Besatzern und Kollaborateuren. Die Kämpfer sind gefürchtete Menschen, auf sie wird immer wieder ein steigendes Kopfgeld ausgesetzt. Ist das Leben es wert? Wem kann man in der Maschinerie trauen?

Tage des Zorns
Dauer: 131 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Ole Christian Madsen
Hauptdarsteller: Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt, Stine Stengade, Christian Berkel, Hanns Zischler
Nebendarsteller: Manon Rasmussen, Jørgen Johansson, Hans Møller, Søren B. Ebbe, Lars Bredo Rahbek
Studio: Warner Home Video
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

Der historische Thriller von dem dänischen Regisseur Ole Christian Madsen kam im August 2008 in die deutschen Kinos. Für den Europäischen Filmpreis 2008 sind beide Hauptdarsteller nominiert gewesen, leider ohne Erfolg.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der dänische Regisseur Ole Christian Madsen war ebenfalls mit Lars Andersen der Autor des Drehbuchszum Film „Tage des Zorns„. Für die deutsche Synchronisierung beauftragten die beiden Erik Paulsen. Die Produktion fand in verschiedenen Ländern statt. Dazu gehören Dänemark, Norwegen, Deutschland, Frankreich, Finnland, Schweden und Tschechische Republik. In Deutschland standen einige Kulissen auf dem Gelände der Babelsberg Filmstudios in Potsdam zur Verfügung. Die 136 Minuten sind für alle ab dem 12. Lebensjahr freigegeben.

Die nominierten Hauptdarsteller Mads Mikkelsen als Kämpfer Citrone und Thure Lindhardt mit dem Namen Flame spielen nicht einfach die Helden, sondern der Film beleuchtet vordergründig ihre Psyche und den Menschen im Umfeld. Seinen Namen verdankt Citrone der Tatsache, dass in der dänischen Niederlassung des französischen Autohändlers gearbeitet hat. Und Flame verdankt seinen Namen seinem feuerroten Haarschopf. Die Zerrissenheit der Charaktere wird schön vom gesamten Ensemble getragen. Dazu gehören: Hanns Zischler als Gilbert. Christian Berkel in der Rolle von Hoffmann. Stine Stengade schlüpft in die verführerische Ketty. Peter Mygind mimt Aksel Winther und Lars Mikkelsen spielt Frode Jacobsen.

Musik stammt aus der Feder von Karsten Fundal. Die wenigen Actionszenen wurden von Jørgen Johansson gefilmt und von Søren B. Ebbe zusammengeschnitten.

Handlung & Inhalt vom Film „Tage des Zorns“

1944: Seit ungefähr vier Jahren ist Dänemark von den Nazis besetzt. Die meisten Einwohner haben sich mit der Situation abgefunden und kooperieren in den meisten Fällen. Eine Minderheit findet diese Situation keineswegs akzeptabel und leistet Widerstand. Die beiden Untergrundkämpfer Flame und Citrone erhalten den Auftrag alle Gegenparteien zu töten. Ihren Befehl erhalten sie von der dänischen Widerstandsbewegung. Dabei geraten sie immer tiefer in das undurchsichtige Geflecht von Gut und Böse.

Flame und Citrone wollen natürlich im Hintergrund arbeiten und nicht entdeckt werden, darum beschränken sich die ersten Attentate nur auf dänische Denunzianten. Die beiden teilen sich die Arbeit klar auf. Flame schießt und Citrone fährt das Auto. Die kleinen Fische liegen den beiden überzeugten Killern gar nicht. Eine große Person liquidieren zu können würde die Lage ihres Landes wirklich verändern und das ist oberste Priorität von Flame und Citrone. Nach einiger Zeit befiehlt der Vorgesetzte Winther die Ermordung des deutschen Chefs der Abwehr, Gilbert.

Es zeigt sich jedoch, dass er ein Gegner der Nazis ist und damit zu ihnen gehört. Den Gestapochef Hoffmann, der tief im Herzen seine Arbeit liebt, wollen sie verschonen. Immer mehr Aufträge führen die Kämpfer zu einem weiteren Kampf, ein Kampf mit ihrem Gewissen. In ihnen steigt der Verdacht, dass Winther nach persönlichen Vorlieben und Vorteilen handelt. Die beiden sind überzeugt, dass die Aufträge nicht von den britischen Truppen gefordert wurden. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Auftraggebers steigen bis zum Himmel und sie starten mit eigenen Recherchen. Eines Tages befinden sich zwei Frauen unter den Zielpersonen. Sind Flame und Citrone noch auf der richtigen Seite tätig? Die Antwort ist nicht einfach, denn die Wirklichkeit ist nicht nur schwarz-weiß. Die Überzeugung, für die beide einstehen, ist nicht leicht umzusetzen.

Dazu kommen familiäre Probleme. Citrones Familie entfremdet sich immer mehr. Er möchte dem nicht nur zusehen, doch letztendlich zerbricht seine Ehe. Selbst Flame bekommt Probleme. Nach dem Lossagen von seinem Vater steht er nun alleine da. Für ihn gibt es eigentlich nur noch die Kämpfergruppe, bis er auf die Doppelagentin Ketty trifft. Von der mysteriösen Frau ist Flame fasziniert und begibt sich in eine zwiespältige Beziehung.

Wie so oft im Leben, müssen wir für unser Handeln Rechenschaft ablegen, so auch Flame und Citrone. Beiden können der Gestapo nicht mehr entgehen. Der gefürchteten Verhaftung entkommen sie: Flame begeht Selbstmord, durch das Verschlucken einer Giftkapsel und Citrone stirbt im Kampf. Deutsche Soldaten töten ihn mit Gewehrkugeln. Haben Sie ihren Auftrag ausgeführt? Ist die Welt besser geworden?

Fazit & Kritiken zum Film „Tage des Zorns“

Bei „Tage des Zorns“ existieren keine strahlenden Sieger. Die Hauptpersonen geraten stattdessen immer mehr in die Verwicklung des Krieges. Besonders Interessierte an einer Widerstandsbewegung, während der Nazizeit außerhalb des Deutschen Reichs, sollten einen Blick riskieren. Lobend zu erwähnen ist der Gestapo-Offizier Hoffmann, gespielt von Christian Berkel und die Hauptfigur Citrone. Mad Mikkelsen ist ein Garant für Erfolg. Mikkelsen ist bekannt im internationalen Geschäft durch den Bond-Bösewicht (im „Casino Royale“). Der Charakter des Films bewegt sich gestört durch die graue und desolate Welt und zeigt dem Zuschauer deutlich, was Gewalt für Auswirkungen auf die Psyche hat.

Hochspannung ist nur eine Silbe im Film „Tage des Zorns“, doch darauf kommt es nicht an. Es wird eine erdrückende Geschichte erzählt, die einige Fragen aufgibt. Die Antworten dazu bleiben offen. Die Helden werden nicht verurteilt noch glorifiziert. Der Zuschauer selbst steht vor der Herausforderung, eine Antwort zu finden. Doch eine Antwort schält der Thriller deutlich heraus: Krieg zu führen, egal mit welchem Ziel, bringt keine Heiligen ans Tageslicht.

X